Beim Handwerksbäcker spielt der Sauerteig eine große Rolle. Das sogenannte „Urei“ ist der Treiber, der unser köstliches Steinofenbrot zu seiner schönen Form aufgehen lässt und es luftig und gut verdaulich macht. Dafür setzen wir Sauerteig täglich frisch an und lassen ihn heranreifen. Erst dann wird er weiterverarbeitet.
Ginge das nicht viel schneller mit Backpulver? Backpulver als Triebmittel kommt nur für sogenannte „schnelle Brote” wie Kuchen- oder Topfengebäck zum Einsatz. Beim Backen mit Backpulver kann man also nicht von einem echten Brotback-Prozess sprechen. Dafür wird Hefe und Sauerteig eingesetzt.
Wir bereiten unseren Sauerteig in drei Stufen zu: Der Prozess des Heranreifens dauert etwa 20 Stunden
Anfrischsauer: das Anstellgut, eine Portion Vollsauer, vermengen wir mit Roggenmehl und Wasser. Bei einer Temperatur von ca. 24°C entwickeln sich teiglockernden Gase.
Grundsauer: wir geben wieder Roggenmehl und Wasser dazu. Es entwickeln sich die Geschmacksstoffe und der Grundsauer hat einen fein-säuerlichen Geruch.
Vollsauer: weitere Zugabe von Mehl und Wasser. Wenn der Vollsauer reif ist, ist der Sauerteig fertig entwickelt zum Brot backen.
Ein Rest vom Vollsauer, das Anstellgut, bleibt zurück, um den Sauerteig für den nächsten Tag anzurühren.
Ein wahrer Sauerteigfan,
Ihr Martin Bräuer