Frohe Weihnachten!
Ein herausforderndes Jahr neigt sich dem Ende zu. Als Brotschafter möchte ich DANKE sagen dafür, dass Sie uns in dieser schwierigen Zeit die Treue gehalten haben. Auch bei unseren Mitarbeitern möchte ich mich herzlich bedanken.

Wir versorgen unsere Kunden täglich mit frischem Brot und Gebäck, mit süßem Backwerk und vielen anderen Leckereien. Die „Kekse mit Sinn“ sind in aller Munde und wir freuen uns, dass wir heuer mit einer neuen Sorte – der „Wilden Henne“ – auf den Markt gekommen sind.

Die Weihnachtsfeiertage laden dazu ein, zur Ruhe zu kommen. Zeit mit der Familie zu verbringen, ein Buch zu lesen oder sich auch gegenseitig vorzulesen. Ein besonderes Geschichtenbuch gibt es zu unseren „Keksen mit Sinn“. Für jede Kekssorte ist ein eigenes Märchen entstanden. Die Geschichten kann man im Buch „Das Gute-Laune Vögelchen und seine Freunde“ nachlesen. Erhältlich ist das Buch in unserem Webshop unter www.naturbaecker.at. Autorin des Buches ist Nina Stögmüller. Von ihr stammt auch die folgende Weihnachtsgeschichte.

Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und ein gutes und gesundes neues Jahr 2021!

Ihr Brotschafter
Martin Bräuer

Die guten Bäckersleute
Es war einmal … in einer längst vergangenen Zeit. Da war es noch nicht selbstverständlich, dass man jeden Tag satt zu Bett ging und viele Menschen litten auch in der Vorweihnachtszeit unter großem Hunger. So kam es, dass ein besonders armes Kind, jeden Tag vor der Fensterscheibe eines Bäckerladens stand und mit großen Augen das herrliche Backwerk bewunderte.
Dem Bäcker blieb das ärmliche Kind nicht verborgen und so fasste er sich eines Tages ein Herz und ging mit einer Semmel in der Hand auf das Kind zu. Dieses erschrak und wollte schon davon laufen, doch als es die freundlichen Augen des Bäckers sah, fasste es Mut und blieb stehen. Zaghaft griff es nach dem Gebäck, das ihm der Bäcker entgegen streckte.
„Wenn du morgen wieder kommst, dann geh´ gleich zu mir ins Geschäft herein, dann bekommst du wieder eine Semmel von mir!“
Es war Anfang Dezember und da gab es schon leckeres weihnachtliches Backwerk für die feinen Leute zu kaufen. Und in der Bäckerei duftete es herrlich nach Lebkuchen und Zimtsternen, die gerade frisch aus dem Ofen kamen.
Das arme Kind traute sich fast nicht herein, doch der gute Bäcker zeigte ihm mit einer einladenden Handbewegung, dass es herzlich willkommen war. Heute bekam es einen schön verzierten Lebkuchenziegel geschenkt und strahlte über das ganze Gesicht.
Dem Bäcker wurde ganz warm ums Herz. Seine Frau und er hatten selbst keine Kinder und so fühlte er sich sehr wohl bei dem Gedanken, einem Kind etwas Gutes tun zu können, auch wenn es nicht sein eigenes war.
So ging das bis Weihnachten. Das fremde Kind kam jeden Tag um dieselbe Zeit. Der Bäcker freute sich immer schon auf seinen kleinen Gast und auch die Bäckersfrau hatte den kleinen Besucher schnell ins Herz geschlossen.
Am 24. Dezember schnürten die Bäckersleute ein Bündel für das Kind, voll mit leckeren Sachen aus der Bäckerei. Als es zur Tür herein kam, hatte es etwas in der Hand, ein Stück Papier, das fein säuberlich zusammen gefaltet war. Das Kind bat die guten Leute, das Papier erst am Weihnachtsabend anzusehen. Reich beschenkt verließ das Kind die Bäckerei.
Als Herr und Frau Bäcker am Heiligen Abend das Blatt Papier auffalteten, da glaubten sie ihren Augen nicht zu trauen. Das Kind hatte das Papier in 24 kleinen Kästchen aufgeteilt und jeden Tag das Backwerk hinein gemalt, das es vom Bäcker geschenkt bekommen hatte.
Es hatte sich wirklich sehr bemüht und jede Semmel, jedes Stück Lebkuchen und jedes Kipferl detailgetreu nachgezeichnet. Auch die Bäckersleute fühlten sich reicht beschenkt. Und die Zeichnung des Kindes wurde in einem schönen Bilderrahmen verewigt.
Noch lange kam das Kind jeden Tag in die Bäckerei. Eine lebenslange Freundschaft entstand und noch im Erwachsenenalter besuchte der junge Mann seine guten Bäckersleute, die noch immer die Zeichnung des Knaben, der er einst war, in Ehren hielten und ihn Zeit seines Lebens sehr gern hatten.

Autorin: Nina Stögmüller
Aus dem Buch: Adventkalender erzählen, Verlag Anton Pustet 2014